Kirchenförderverein der Dorfkirche HARNEKOP

Förderverein Dorfkirche Harnekop e. V.

Die Dorfkirche Harnekop & ihre Geschichte



Der Ort "Harnekopf" wird erstmals 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Damals gehörten zum Dorf fünfzig Hufen Land, davon vier Pfarrhufen. Dies lässt darauf schließen, dass das Dorf zumindest in den ersten Jahrzehnten nach der deutschen Besiedlung Sitz eines eigenen Pfarrers war. In den nach der Reformation 1542 angefertigten Visitationsberichten wird Harnekop als Tochterkirche zu Haselberg erwähnt, was bis heute so geblieben ist. 

Das Kirchenbuch: Das Älteste, in Schweinsleder gebundene „Kirchen-Buch zu Harnekop“ beginnt 1684, das Kirchenrechnungsbuch 1777. Bis 1779 unterschrieb Peter Reichsgraf von Golofkin „Harnekop“, ab 1780 „Schloß Monochoir in Harnekop“.




Die auf einem Hügel gelegene turmlose Kirche ist im Kern ein Feldsteinbau des 13. Jahrhunderts. Ausbesserungen mit Backsteinen und unregelmäßigen Feldsteinen deuten darauf hin, dass der Bau im Dreißigjährigen Krieg beschädigt wurde. Im Barock – vielleicht im Zuge der Reparaturarbeiten – wurden statt der mittelalterlichen Fenster größere Rundbogenfenster in das Mauerwerk gebrochen und das Kirchengebäude wurde verputzt. Eine prägende Umgestaltung des Kirchengebäudes erfolgte schließlich im Jahr 1831. 

Die turmlose Kirche ist ein Rechteckbau mit eingezogenem Chor. Sie liegt inmitten des Dorfes und ist insgesamt 20,8 Meter lang, 10,5 Meter breit und 12 Meter hoch. Sie ist massiv durch das Mischmauerwerk (Feld- und Ziegelsteine) gebaut. Sie stammt aus dem Mittelalter, wurde jedoch 1831 grundlegend erneuert und 1957 wurde das Dach neu gedeckt. Da der Zustand 1998 zu desolat war wurde die Dorfkirche gesperrt.


Ein Jahr zuvor, 1830, hatte der damalige Pfarrer im Kirchenbuch folgenden resignierten Eintrag vorgenommen: "Das kirchliche Leben liegt in Harnekop fürchterlich danieder und die meisten Einwohner leben wie die Heiden." Ob die vorgenommenen Renovierungsarbeiten die Frömmigkeit der Einwohner verbesserte, ist nicht überliefert. Jedenfalls wurde damals der Westgiebel mit ansteigenden Spitzbogenblenden aus Backstein in neugotischen Formen versehen, Eingangstür und Glockenfenster wurden ebenfalls mit Backsteinen eingefasst. 



Der Innenraum ist schlicht gehalten. Der einfache Kanzelaltar stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben floralen Motiven schmücken lediglich fünf Bibelverse die Felder des Kanzelkorbes. Die Orgel wurde 1908 von der Firma Gustav Heinze aus Sorau / Niederlausitz geschaffen. Nachdem die Prospektpfeifen bereits im ersten Weltkrieg abgeliefert werden mussten, wurden bei einer Reparatur 1953 Holzpfeifen in den Prospekt eingesetzt. Auf den ersten Blick macht das Instrument einen ziemlich desolaten Eindruck. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts soll sie jedoch noch den Gemeindegesang während der Gottesdienste begleitet haben. Zumindest eine Bestandsaufnahme des vorhandenen Pfeifenwerkes wäre hier angebracht. 
In einer inzwischen zugemauerten Gruft des Kirchengebäudes fand der einstige Besitzer des Gutes Harnekop und Kirchenpatron, Generalfeldmarschall Gottlieb von Haeseler (1836-1919), seine letzte Ruhestätte. Eine Gedenktafel neben dem Westportal erinnert an den seinerzeit populären preußischen Offizier.






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